Glaube an Thalan


Der Glaube an Thalan ist eine alter Vielgötter-Glaube, der nur noch in einigen markedonischen Regionen existiert und langsam vom Ceridentum verdrängt wird.
Der Urpsrung des Glaubens lässt sich in das weit entfernte Torenth verfolgen, wo auch die vollständigsten Bibliotheken zum Thalemannentum zu finden sind: nach Torenth

Auch wenn die Gebete und Grundsätze immernoch unverändert sind, gibt es doch zahlreiche Unterschiede in der Ausführung des Glaubens. So erkennen die Gläubigen in Markedonien nur ihr eigenes Glaubensoberhaupt an, den Aestus.

Symbol

Das heilige Symbol der Thalemannen stellt die Dreieinigkeit aus den entgegengesetzten Schwestern Lyss (symbolisiert durch drei Wellen) und Ydd (dargestellt durch den Dreizack) und dem Vater Thalan in der Mitte (als blaue Perle) als Ausgleichende Kraft dar.

Pantheon

Es werden noch weitere Nebengötter angebetet (die drei anderen Perlen) aber der Glaube des gemeinen Volkes richtet sich in erster Line an die drei Hauptgottheiten des Vaters und der beiden Töchter

  • Thalan ist der ewige Fluss des Wassers, der Kreislauf, die Wiederkehr. Ebenso wie der Kreislauf des Jahres ist Thalan auch für den Regen verantwortlich, der zum Fluss wird und zum Meer fließt, um wieder zu Regen zu werden.
  • Lyss steht für die Geburt, das Leben, die Freude. Den Anfang und Erschaffung von Neuem. Lysspriester werden gerne bei Geburten oder Heiraten gerufen um den Segen der Tochter zu erbitten. Lysspriester und -priesterrinnen sind immer gerne gesehen und gerne in jedem Hause willkommen. Wenn man von weitem einen Priester sieht, kann man davon ausgehen, das irgendwo ein Fest stattfinden wird. Das macht sie natürlich umso beliebter.
  • Ydd dagegen symbolisiert den Tod, das Ende des Lebens, die Trauer. Ydd ist keine böse Gottheit, auch wenn sie nur sehr ungern direkt angerufen wird.

Struktur

wie bereits beschrieben, existiert nur noch in Markedonien eine organisierte Struktur des Glaubens an Thalan. An seiner Spitze steht der Aestus, der seinen Sitz in Kabras hat (Fürstentüm Malkier in Markedonien).

Nach der Gründung des Königreiches Markedonien wurde ein Konzil einberufen, bei dem die thalangläubigen Lande in Domänen aufgeteilt wurden. Eine jede sollte in etwa 20.000 Menschen erreichen.

Jede Domäne wird von einem Demarchen geführt, der in anderen Glaubensrichtungen wohl am ehesten mit einem Bischof verglichen werden könnte.

Aus dem Kreis von meist sechs Demarchen wird je ein Procurator ernannt. Sie stellen die Hohepriester Thalans dar und unterstehen nur noch dem Aestus.

Thalemannische Orden

Im Jahre 1211 der markedonischen Zeit kam es erneut zu einem entscheidenden Eingriff in die Glaubensstruktur, als sich weitere Fürstentümer von Thalan lossagten und die alte Glaubensausübung unterbanden. 
In Cardis kam es zu einem neuen Konzil, in dem die thalemannsichen Orden neu strukturiert wurden. Alle bis dahin existierenden Orden und Gemeinschaften wurden in einer Bulle den drei Siegeln zugeordnet. Dieses Konzil hat aktuell nur Auswirkungen auf Cardis und Vinyaard.

Dies sind die feierlichen Worte der Urkunde

  • Ihr seit die Heiler, der Segen des ersten Siegels, im Namen Thalans Spross des Glaubens
    Mit diesem Siegel seien alle geeint, die im Namen Thalans Heilung und Trost spenden.
    Ihr möget die erste Gemeinschaft in seinem Namen sein.
    Kümmert euch um das Wohlergehen der Gläubigen, seid die tröstende Hand Thalans.

  • Ihr seit die Krieger, die Reiter des zweiten Siegels, im Namen Thalans Verteidiger des Glaubens
    Mit diesem Siegel seien alle die geeint, die im Namen Thalans Schutz für Gläubige und Glauben bedeuten. Ihr möget die zweite Gemeinschaft in seinem Namen sein. Verteidigt jeden, der im Namen Thalans spricht, alle Orte, die seinem Namen geweiht sind und jeden, der auf seinen Wegen wandelt. Ihr seit sein Schwert und sein Schild.

  • Ihr seit die Gelehrten, Sehender des dritten Siegels, im Namen Thalans Hüter des Glaubens
    Mit diesem Siegel seien alle die geeint, die im Namen Thalans den Glauben erhalten. Ihr möget die dritte Gemeinschaft in seinem Namen sein. Ihr sollt das Gedächnis des Glaubens sein, seine Tradition bewahren, die Ahnen ehren und das Wissen mehren.

Jeder neu gegründete Orden erhielt vom Herzog Ländereien, die Komtureien,  gestiftet, damit er sich selbst versorgen könne. Die Ordensoberhäupter werden deshalb auch mit dem Titel Komtur bzw. Großkomtur ausgestattet und angesprochen.

Tradition: Todesritual

Überall in Markedonien sind Pheiler zu finden, die Hüft- oder bis zu Schulterhoch sind. In vielen Regionen, in denen das Ceridentum Einzug hält ist ihr Zweck schon fast vergessen, aber es gibt doch genügend Bürger, die diesen alten thalemannischen Brauch noch kennen.

Stirbt ein Thalemanne, so wird sein Leichnam in einer Trauerfeier verbrannt. Die Asche wird eingesammelt und in einem Gefäß auf einen besonderen Pfeiler gestellt. Vor jedem Dorf und in größeren Städten in jedem Stadtviertel existiert ein derartiger Pfeiler, umgangssprachlich als „Säule der Toten“ bezeichnet. Die Pfeiler sind ca. 1m hoch und in der Regel glattpoliert und schwarz lasiert oder durch Eisengerbung geschwärzt. Auf der Oberseite befindet sich eine Mulde, in welcher die Familie des Verstorbenen ein paar Münzen legt, als Spende für die Yddpriester welche die Gefäße einsammeln und in der Hauptsache von diesen Spenden leben. Die Priester werden von der Bevölkerung nach Möglichkeit gemieden. Daher sieht man so einem Priester immer nur allein oder in Begleitung weiterer Priester. Meist tragen sie dazu noch kleine Glöckchen, sodass ihre Ankunft schon von weitem gehört werden kann. Ist ein Interaktion nicht zu vermeiden, weil z.B. die Priester in einer Taverne oder einem Gasthaus einkehren, so werden sie mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt.
Die Priester bringen die Gefäße mit der Asche auf ihrer Wanderung zum Meer. Meist hat eine Yddpriester mehrere Urnen bei sich. Am Meer angekommen, übergeben die Priester in der eigentlichen Bestattungszeremonie die Asche dem Meer.
Stirbt eine bedeutende Person, ein Adliger oder ein reicher Kaufmann, dann ist es üblich den Leichnam direkt von den Yddpriestern mitnehmen zu lassen. Der Verstorbene wird dann in einem Trauerzug zum Meer gebracht, wo er dann auf einem brennenden Floss oder Boot bestattet wird. Es ist generell üblich bei den Verbrennungen, dass der Verstorbene in seiner besten Gewandung verbrannt wird. Bei Adligen und Rittern wird das Schwert auf die Brust gelegt. Die Überreste des Schwertes werden danach den Angehörigen übergeben.
Während die Flammen den Leib des Toten verzehren, treten die Freunde, Bekannten und Angehöhrige des Toten vor, um sich bei Ydd für ihn zu verwenden. Sie berichten über die Eigenschaften des Verstorbenen. Damit soll Ydd gebeten werden, den Toten im nächsten Leben in einen besseren Stand erhoben zu werden, als Belohnung für seine Taten in diesem Leben.